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Elisabeth auf Burg Pottenstein

Elisabeth auf Burg Pottenstein
 
(Bilder: Elisabeth Warnstorff; Text: Fr. Jaeger)
 
 

Die hl. Elisabeth auf Burg Pottenstein in der Fränkischen Schweiz

1227 schloss sich Ludwig, der Gemahl der hl. Elisabeth, dem Stauferkaiser Friedrich II. auf dem Kreuzzug ins Heilige Land an. Bereits am 11. September starb er aber noch auf italienischem Boden an einer Seuche. Nach Eintreffen der Todesnachricht brach am thüringischen Hof ein Konflikt zwischen Elisabeth und ihrem Schwager Heinrich Raspe, dem neuen Landgrafen, aus. Elisabeth wurde mit ihren Kindern Hermann, Sophie und Gertrud wohl von der Wartburg vertrieben und verbrachte den Winter 1227/28 mit den Kindern und ihren Dienerinnen Guda und Isentrud in Eisenach, mehrfach notgedrungen das Quartier wechselnd. Sie soll zeitweise in einem Schweinestall gelebt haben.
Im zeitigen Frühjahr 1228 holte Elisabeths Tante mütterlicherseits, Äbtissin Mechthild von Kitzingen, sie und die Kinder und brachte sie zu Bischof Ekbert von Bamberg aus dem Haus Andechs-Meranien, einem Onkel Elisabeths. Er lebte auf der Burg Pottenstein, die zu der Zeit dem Bistum Bamberg gehörte.
Ekbert hielt sie dort fest und plante, Elisabeth mit dem verwitweten Kaiser Friedrich II. zu verheiraten. Sie weigerte sich jedoch unter Berufung auf ihr Gelübde, ehelos zu bleiben, falls sie Ludwig überlebe. Angeblich drohte sie sogar damit, sich die Nase abzuschneiden, um nicht heiraten zu müssen.
Konrad von Marburg, der Beichtvater Elisabeths, verhandelte erfolgreich mit Heinrich Raspe über die Witwengüter Elisabeths. Zur Beisetzung der Gebeine ihres Gemahls im Mai 1228 im Kloster Reinhardsbrunn in der Nähe von Gotha kehrte Elisabeth nach Thüringen zurück. Im Sommer siedelte sie nach Marburg über, wo sie sich Konrad in völligem Gehorsam unterwarf. Bald nach ihrer Ankunft begann sie mit dem Aufbau eines kleinen Hospitals zur Armen- und Krankenpflege.
Elisabeth wird heute noch in der Fränkischen Schweiz sehr verehrt, obwohl sie nur wenige Monate auf Pottenstein lebte.

Über die Burg Pottenstein

Der Ort Pottenstein liegt 22 km südwestlich von Bayreuth in Oberfranken. Die gleichnamige Burg wurde vermutlich von Pfalzgraf Botho (auch Potho) von Kärnten aus dem einflussreichen Geschlecht der Aribonen gegründet, nach dem die Burg benannt ist (Stein, d. h. Burg des Potho). Sie diente der Sicherung des Gebietes zwischen Obermain und Pegnitz nach Südosten. Seit 1057 war Botho mit Judit, einer Tochter des Markgrafen Otto von Schweinfurt, vermählt. Da Botho keine männlichen Nachkommen hatte, vermachte er die Burg kurz nach 1100 dem Bamberger Bistum, dem sie bis zur Säkularisation 1803 gehörte.
Ca. 60 m über der Stadt gelegen, ist sie die älteste Burg der Fränkischen Schweiz. Sie besteht aus der Kernburg oder Oberburg auf einem imposanten Felskopf und der darunter gelegenen Vor- bzw. Unterburg. Wahrscheinlich war sie von einer Ringmauer umgeben, deren Reste noch zu sehen sind. Der Unterburg war früher im Osten ein Halsgraben vorgelagert. Welche Gebäude zur Zeit Elisabeths existierten, ist nicht ganz klar. Bezeugt ist außer dem Palas der wohl im 11. Jhd. erbaute Bergfried, der später verfiel und von dem heute nur noch der Grundriss zu sehen ist, sowie ein weiteres Gebäude, wohl an der Stelle der erst im 16. Jhd. erbauten Zehntscheune. Im Bereich der Vorburg könnte ein Kasten- oder ein Gesindehaus gestanden sein. Das heute hier befindliche Vogteigebäude wurde erst Anfang des 14. Jhs. errichtet. Eine Besonderheit ist die überdachte Holztreppe, welche Ober- und Unterburg verbindet.
1918 wurde die Burg von den Freiherrn von Wintzingerode aus Thüringen erworben. Sie ist bis heute im Besitz der Familie und beherbergt ein historisches Museum. An den Aufenthalt der hl. Elisabeth erinnert das nach ihr benannte Gedenkzimmer im Westteil des Palas.
 

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Burg Pottenstein
 
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