Ein Dorf in Galiläa zur Zeit Jesu
(Bilder: Elisabeth Warnstorff; Text: Fr. Jaeger)
Ein Dorf in Galiläa zur Zeit Jesu
Nach Angaben von Flavius Josephus, einem jüdischen Historiker, gab es damals ca. 240 Dörfer, jedes bewohnt von einigen hundert Menschen. Die Ortschaften lagen oft an einem Hang und bei einer Wasserquelle. Das größte Gebäude des Dorfes war die Synagoge mit einem geziegelten Giebeldach. Die Häuser mit einem Vorhang vor der Tür waren einfach mit kleinen Fenstern. Wegen der Hitze tagsüber spielte sich das Leben im Hof oder vor den Häusern sowie auf den Dächern ab. Die Gassen eines Dorfes waren meist nur so breit, dass ein Kamel durchpasste.Im Dorf wurde alles Notwendige fürs tägliche Leben hergestellt. Der Zimmermann war Bauhandwerker und produzierte u. a. Türen und Fensterläden, der Schmied Geräte des täglichen Bedarfs, Waffen und Ziergegenstände, der Töpfer Krüge und andere Gefäße. Weben war meist die Aufgabe der Frauen, Fußwebstühle wurden aber auch von Männern benutzt. Frauen mahlten mit dem Mahlstein, der häufig aus Basalt bestand, Weizen und Mais. Pro Stunde erzeugten sie etwa ein knappes Kilogramm Mehl für das täglich gebackene Brot. Als Nutztiere wurden u. a. Ziegen und Hühner gehalten.
Der Dorfbrunnen war Treffpunkt für die Frauen. Außerhalb des Dorfes lagen die Weiden, auf welche die Hirten die Schafherden trieben. Auch Weinberge, Felder und Olivenhaine lagen außerhalb.